Mental Tipp: die Kraft der Vorstellung

Was hat die visuelle Vorstellungskraft mit der körperlichen Leistung im Sport zu tun? Ganz einfach: wer es schafft, sich ein bestimmtes Ziel intensiv vorzustellen, wird es im realen Leben einfacher erreichen. Und das Beste daran? Es ist lernbar.

Das Visualisieren gehört zu einer der effektivsten und stärksten Mentaltechniken im psychologischen Training. Unser Gehirn macht nämlich keinen Unterschied zwischen «realen» Situationen oder nur vorgestellten Ereignissen. Stell dir vor, dass du dein Ziel schon erreicht hast. Und zwar immer wieder. Durch das repetitive Vorstellen lernt das Unterbewusstsein, an den Erfolg zu glauben. Es ruft diese «Zuversicht» dann in der entsprechenden Situation ab.

Was ist mentales Training?

Erreiche deine Ziele dank mentalem Training.

Gedanken erfinden

Dein Unterbewusstsein ist ein wahrer Alleskönner. Es hilft dir, Entscheidungen zu treffen und dein Potenzial auszuschöpfen. Als Basis dienen dabei deine bereits gemachten Lebenserfahrungen und Sinneswahrnehmungen. Du hast aber auch die Möglichkeit, neue Erlebnisse in deinen Gedanken zu erfinden und dein Gehirn damit zu Höchstleistungen zu motivieren.

Von den Profis lernen

Hast du schon mal Weltcup-Skifahrern in der Vorbereitungsphase oben am Berg zugesehen? Und ist dir auch aufgefallen, wie die Athleten mit geschlossenen Augen am Start stehen und sich von rechts nach links bewegen? Sie visualisieren ihren Lauf, den sie gleich fahren werden. Und das mit so vielen Details wie möglich: Jede Stange, jedes Tor, jede Bodenwelle, Licht und Schatten, … wirklich jedes Detail ist relevant. Diesen Ansatz kannst auch du anwenden.

Die Technik der Visualisierung

Um die Erlebnisnetzwerke im Gehirn zu aktivieren, benötigst du eine sehr konkrete, bildhafte Vorstellung davon, was du erreichen möchtest. Egal ob es um einen Wettkampf, eine Präsentation im Job, ein schwieriges Gespräch oder eine noch nie absolvierte Aufgabe geht – mit der Visualisierungstechnik bildest du eine Brücke zwischen Geist und Körper. Je mehr Bilder du von einem positiven Verlauf auf der Speicherplatte deines Unterbewusstseins hinterlegst, umso mehr unterstützt dich dein Kopf beim Erreichen deines Ziels. Diese sogenannte Imagination wirkt strukturbildend im Gehirn. Zweifel, Stress und Ängste reduzieren sich, positive Gefühle werden in Gang gesetzt, die Konzentration auf das Ziel steigt.

  • Denke in Bildern statt in Worten

  • Stell dir eine Handlung oder einen Bewegungsablauf vor deinem «inneren Auge» vor
  • Nutze alle Sinneskanäle: sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken
  • Je realistischer deine Vorstellung ist, umso effektiver lässt sie sich nutzen
  • Praktiziere deine Visualisierung regelmässig, um dein Unterbewusstsein nachhaltig zu programmieren
Ziele der Visualisierung
  • Bewegung: Mit der gedanklichen Durchführung von Bewegungen kannst du deinen tatsächlichen Bewegungsablauf optimieren oder ändern.
  • Motivation: Durch eine konkrete Visualisierung deiner sportlichen Ziele erhöht sich deine Motivation – beim Training ebenso wie im Wettkampf.
  • Ausgleich: Mit Hilfe von Ruhebildern findest du die ideale Balance zwischen Aktivierung und Entspannung.
  • Selbstvertrauen: Dein Selbstbewusstsein wächst, wenn du dich selbst davon überzeugst, dass du das gesetzte Ziel schon erreicht hast.
  • Anwendung: Durch das gedankliche Verankern bringst du deinen Körper dazu, die korrekte Technik anzuwenden oder verbesserst deine technischen, taktischen und wettkampfspezifischen Fertigkeiten.
Alexandra Meister

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